Montag, 1. Juli 2019

Wasser für unterwegs. Der Wassersack von MSR Dromedary System

Zwar gibt es drei Varianten im Fassungsvermögen von 4, 6 und 10 Litern.
Doch der 10 Liter Wassersack ist eigentlich optimal.

Dienstag, 25. Juni 2019

Moskitonetz für das Hammock (Hängematte) von EXPED

Ohne Wenn und Aber - Hängematte (Hammock) schlägt Zelten und Biwakieren 

Die Streitfrage ohne Streitwert betrifft die richtige Wahl der Übernachtung.

Nach wie vor gehört die Kultur des Zeltes zu den beliebtesten Arten, draußen womöglich komfortabel und trocken nicht nur durch die Nacht zu kommen.

Deswegen hilft eine Erörterung darüber, welche anderen Optionen nicht nur eine echte Alternative bieten, sondern vom Prinzip her auch die überlegene Entscheidung sind, nicht wirklich weiter.
Mit Zelten verdienen Hersteller und Handel zudem das meiste Geld. Damit haben wir gleich auch ein zentrales Argument für das Hammock, ergänzt durch die Regenschirme der Tarps und dem Schutz vor Mücken, Zecken, Spinnen, Blutegel und vieles andere mehr. Hier geht es nur um das Moskitonetz . Und zwar das EXPED SCOUT MOSKITONETZ.

Integrierte Lösung aus einer Hand nach wie vor nicht in Sichtweite 

Wer sich unter den Produkten der Hammocks umschaut, der findet zwar einige Hersteller, sowie einige Varianten, doch die durchgehende Lösung aus einer Hand fehlt nach wie vor.

Der bequeme Ansatz: Amazonas.com - die Kombination von Hängematte und Moskitonetz

Der Gründungsmythos der bayerischen Outdoor-Selfmademen liest sich spannend und weckt Sympathie. Geboren wurden die ursprünglichen Erstprodukte des Hammocks der Erzählung nach auf Grund der Reiseerfahrungen im Amazonas-Urwald. Wer heutzutage durch die Outdoor-Läden spazieren geht oder bequem virtuelle seine Inspirationen sammelt, der macht sich wohl selten Gedanken über die früheren Zeiten... Nichtsdestotrotz ist gerade auch in der Gegenwart noch vieles im argen. Vieles wirkt auf den ersten Blick clever, während dann die tägliche Outdoor-Existenz ganz plötzlich viele besonderen Umstände hervorbringt, die dann ebenso besondere Kreativität und das Improvisieren erfordert. Wenig verblüffend verweben sich dann Umstände, die logisch überhaupt keinen Zusammenhang haben können - bloß das gewünschte Ergebnis kommt so nicht zustande. Darüber wird noch zu berichten sein.

Kombihammock einer Hängematte mit angenähtem Moskitonetz

Zunächst bestach der bayerische Hersteller der Gebrüder Saul mit ihrem Kombihammock einer Hängematte mit angenähtem Moskitonetz, das zur Einstiegseite bzw. der Ausstiegseite einen sehr langen Reißverschluß integriert hat. Das gesamte Kombihammock ist in der Seitentasche auf ein sehr vorteilhafte Packmaß ausgelegt. Diese dient grundsätzlich als Packbeutel. Im Lieferumfang des 950 Gramm Päckchen befinden sich die Spannleine für die optimale Montage des Moskitonetzes, sowie die 2 Spreizstäbe, um das Netz im Raum aufspannen zu können. Sie werden quer in die aufgenähten Einschublaschen eingesetzt.
Für Anfänger können hier Probleme eintreten, insbesondere beim nächtlichen Aufbau. Die Spreizstäbe sind mittig geteilt und werden mittels einer Hülse zusammengesteckt. Hier kann es passieren, daß sich die Teile selbständig machen - im Dunklen ist die Suche dann eher vergeblich. Auch tagsüber lassen sich die schwarzen und kurzen Teile auf dem Waldboden kaum noch wiederfinden.
Auf längere Sicht zeigen sich einige Schwachpunkte. Das Material des Moskitonetzes weist zu wenig Stärke auf, so daß einige Löcher entstehen. Diese können sich im Laufe der Zeit vergrößern, da das Gewebe nachgibt. Das Problem tritt vor allem auf der Reißverschlußseite auf. Auch an anderen Stellen können diese Löcher entstehen. Zwar lassen sich diese mit entsprechendem Klebeband "reparieren". Doch dies hält eben nur begrenzt und ist zudem kostspielig.
Wer noch neu im Umgang mit dem Hammock ist, kann ungewollte Überschläge erleben. In diesem Fall ist es kaum möglich, noch aus dem Hammock herauszukommen - außer durch das Einreißen des Moskitonetzes, falls dieses nicht schon sowieso so reagiert hat.c
Nach rund einem Jahr zeigte sich das Einstiegsmodell als verschlissen, was im Kern das angenähte Moskitonetz betraf. Durch Fehler beim Einsteigen war es mehrfach zerrissen oder eingerissen, zudem hatten sich kleine Löcher im Netz gebildet - eine Materialverschleiß eher auf der Einstiegseite. Die Packtasche war mehrfach eingerissen und abgerissen. Die Spreizstäbe hatten sich durch die Einstecklaschen ins Netz gebohrt, und schließlich war der Reißverschluß so weit verschlissen, daß er sich nicht mehr öffnen oder schließen ließ. Damit hatte das Hammock natürlich seine Funktion verloren in der Phase der Mücken von üblicherweise Mai bis September.

Montag, 10. Juni 2019

Essen und Trinken und Kochstelle

Neulinge stehen mit vielen Fragen am Beginn der Outdoor-Karriere.

Da thront auf Platz 1 die Frage, was das alles kostet.

Die Schwierigkeiten liegen für alle Outdoor-Fans darin, den anderen die maßgeschneiderten Tipps zu geben. Zu unterschiedlichlich fallen die Möglichkeiten, die Zeiträume, das Budget aus.

Die Gaskartusche

Wer in eine Filiale von Globetrotter kommt und in die Kleinteileabteilung geht, wird sehr häufig Ohrenzeuge von Gesprächen der Art, wie lange eine Gaskartusche hält.Die Fachberater antworten, daß das sehr unterschiedlich ist. Das ist zwar richtig, allerdings kaum hilfreich.

Diese Schraubkartuschen werden nur in bestimmten Regionen angeboten, anderswo gibt es Stechkartuschen oder andere Systeme. Das ist der eine Punkt. Der zweite Punkt ist die Entscheidung, welche Füllmenge richtig ist. Dazu läßt sich eine Tabelle erstellen mit der jeweiligen Füllmenge plus dem Leergewicht der Gaskartusche. Wer auf jedes GrammPackgewicht achten möchte und jeden Kubikzentimeter Packmaß berechnet, der sollte eher auf alles verzichten. Zwar eröffnen Allesbrenner die Möglichkeit, weitere Stoffe zu verheizen. Aber bequem, sauber und leise ist nur Gas.

Wirtschaftlich ist nur der Einsatz von 450 Gramm befüllten Schraubkartuschen in verbunden mit dem effizienten Brenner. Zweitens verringert sich das Gewicht und das Volumen des Gepäcks mit dem Fortgang der Reise.

Weitere Überlegungen betreffen die Abwägung, was alles gekocht werden soll. Welche Art der Heißgetränke das auch sein wird - jeder möchte sie. Das betrifft also den Haupteinsatz des Kochens. Zusammen mit den übrigen Kocheinsätzen sollte die benannte Gaskartusche gute 7 Tage ausreichen. Das gilt nur für die Vegetationsperiode, und je mehr die Tagestemperaturen abfallen, desto mehr Gas wird verbraucht. Unterhalb von 12 Grad Celsius wird zudem der Typ WINTERGAS erforderlich, da selbst beim POWERGAS der Gasdruck rapide abfällt. Unten am Boden bildet sich zumeist Eis auf der Dose.Zum Brenner bleibt zu sagen, daß bei Sommertemperaturen ein billiger Gasbrenner für rund 30 Euro ausreicht. Doch wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich den SOTO WINDMASTER anschauen, der extra besprochen wird.

Wasser - ultrawichtig und ultraschwer

Wasser wiegt, und der tägliche Verbrauch geht schnell in die Knie. Hilfreich ist es auf alle Fälle, wenn öffentliche Brunnen oder Pumpen genutzt werden können, was sehr selten der Fall ist. Üblicherweise wird also der Kauf von Mineralwasser aus dem Supermarkt (leider in PET Flaschen) die sicherste und sauberste Lösung sein - und die billigste. Für einige Reisende wird der Einsatz eines hochwertigen Wasserfilters zwingend notwendig sein. Auch der wird seperat besprochen.
Da auch die Körperpflege und das Wäschewaschen dazu kommen addiert sich der durchschnittliche Wasserverbrauch gerne auf 20 Liter je Tag. Wer sich auf die Basisverwendung beschränkt, kommt auch mit 6 Liter Wasser durch den Tag.


Die Praxiserfahrung besagt, daß persönliche Berater und direkt erreichbare Servicekräfte ultrawichtig für den Ablauf im Outdoor-Einsatz sind. Die ganze Sache läuft nämlich nicht immer rund, und kleinere bis größere Probleme stehen jeden Tag auf der Matte. Unsere Hinweise entstehen aus der tatsächlichen Welt des DraußenLebens. Tag für Tag im europäischen Kontext. das geht ein bißchen in die Richtung von Andrea Heijlskov. Für mutmaßlich die meisten Menschen bleibt jedoch das Leben in der Zivilisation, also in der Regel in Steinhäusern oder Betonbauten der Standard. Die Befunde deuten darauf hin, daß das Paretoprinzip bestehen bleiben wird - wonach 80 Prozent der Menschen in den Metropolen leben. Die DrinnenLeber bleiben also in der Vorherrschaft.

Sonntag, 9. Juni 2019

Die Wahl der fast perfekten Isomatte lautet EXPED7

Wer im Outdoor-Einsatz Zuverlässigkeit erwartet, der sollte sich bei den Isomatten EXPED 7 anschauen.

Andere Anbieter versprechen viel.

Doch im ganzjährigen Einsatz versagte die rote Isomatte von Sea to Summit total. 

Sie besitzt zwar 2 Kammern, die zusätzliche Sicherheit leisten sollen. Auch hier ist das in der Praxis eher nervig, da eben 2 Kammern aufgeblasen werden müssen. Ständig verlor die Matte Luft. Mal lag es an der Laminierung an der Seite, mal am Ventil. Zudem fühlt sich das Material extrem kalt an bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt, und erst recht bei minus 12 Grad Celsius. Da nützt auch das Versprechen des Herstellers für die lebenslange Garantie.

Donnerstag, 6. Juni 2019

Die täglichen Dinge. Toilettenwärter?

Wer mit anderen Menschen, und das sind nun einmal die Zivilisten in ihren Regelwohnungen von 45 qm bis 80 qm je nach Haushaltsgröße, über das Leben da Draußen spricht - der findet recht häufig die Frage:

"Und womit wäschst Du Dich?"

Die Leute sind dann sehr verwundert, daß sich die Outdoor-Fans oder Trekkingtouristen genau so wie alle anderen Menschen auch mit dem Wasser waschen.
  • Die nächste Frage betrifft die Toilette.
  • Und die dritte Frage zielt auf die Kleidung. Womit man sie wäscht und wie?

In diesem Beitrag geht es allerdings um die Erledigung der großen und kleinen "Geschäfte". Wer neu ins DraußenLeben aufbricht arbeitet vom Kopf her logischerweise stets aus den Routinen des DrinnenLebens. Da befinden sich alle möglichen nützliche oder unnütze Haushaltsgeräte, die Dusche und die Badewanne oft nur als gelegentliches Upgrade, doch in jedem Fall ein Waschbecken und hoffentlich das WC.
Hoffentlich. Hoffentlich werden hier nicht täglich pro Person mehr als 100 Liter Trinkwasser jeden Tag hinuntergespült - eine unglaubliche Verschwendung des inzwischen knappen und teils umkämpften Rohstoffs. Doch auch wenn Trinkwasser verfügbar ist, wird es immer aus dem Grundwasser gezogen, oder Flüsse werden gestaut zu riesigen Talsperren.
Wer sich schließlich daran gewöhnt hat, in die Hocke zu gehen für das große Geschäft, dem kommen hier wohl recht bald diese Gedanken über die wohl größte Umweltlast der Zivilisation. Das kleine Geschäft bedarf wohl keiner besonderen Erläuterung, zumal sich etliche Paare daran erfreuen.
Bleibt noch abschließend die Frage nach dem Toilettenpapier zu beantworten. Wer mit Sack und Pack unterwegs ist, wird schnell dem System der Klopapierrollen Skepsis entgegen bringen.
Bewährt haben sich die Tempos oder Tempotaschentücher. Ihr Preis liegt heute recht niedrig, und ein oder zwei Päckchen passen gut in die Hosentasche und Beintasche. Das genügt locker für den Tag.

Samstag, 1. Juni 2019

Die Bettwanzen sind zurück. Durch Reisen, Unwissen und Resistenzen breiten sie sich in Deutschland wieder aus. Bis in das Bett unserer Autori

Bei mir begann es mit drei Pusteln, drei roten Punkten am Schlüsselbein, aufgereiht wie der Oriongürtel. Ich spürte ihr Jucken, bevor ich sie sah. Und ich wußte: Die Viecher waren jetzt in meinem WG-Zimmer. Drei Monate lang hatten wir zu dem Zeitpunkt schon Bettwanzen in der Wohnung. Jetzt hatte es eine zu mir geschafft, angezogen von meiner Körperwärme und dem Kohlendioxid meines Ausatmens hatte sie meinen Hals erklommen und ihr Rüsselchen durch meine Haut gebohrt, um ihren Hunger an meinem Blut zu stillen.

Die Bettwanzen breiten sich wieder aus in Europa. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte man sie so gut wie ausgerottet, dabei halfen Waschmaschinen, Staubsauger und vor allem neue Insektizide. Die Globalisierung hat sie zurückgebracht, vor allem in die Großstädte: 

Das Reisen und der Handel mit gebrauchten Möbeln, Taschen oder CDs. Weil keiner gern über das Thema redet und keine Meldepflicht besteht, gibt es kaum Zahlen.

  • In Deutschland zählt nur der Ortsverband Berlin-Brandenburg des Deutschen Schädlingsbekämpferverbands die Einsätze wegen Bettwanzen.
  • Der Vorsitzende Mario Heising spricht von ungefähr 2.500 Vorfällen allein in Berlin im Jahr 2017.
  • Zehn Jahre zuvor waren es nur 500.
  • Und noch zehn Jahre früher war das Problem so unerheblich, dass keiner auf die Idee gekommen wäre, mitzuzählen.

Nun sind die Bettwanzen aber wieder da und es wird immer schwieriger sie aufzuhalten, weil sie gegen altbewährte Gifte resistenter geworden sind. In meinem Fall waren die Tierchen schon vor uns in der Wohnung, einem ausgebauten Dachgeschoss eines jahrhundertealten Fachwerkhauses.

  • Wanzen suchen die Nähe der Schlafenden
  • sie verstecken sich in Bettgestellen, Steckdosen, Dielen, Nachtkästchen und in den Ritzen der Dinge, die man darauf herumliegen läßt.

Bettwanzen kommen im Hostel und im Waldorf-Astoria vor. Man kann sie sich im Nachtbus holen oder im Flugzeug, gerne auch in Berghütten.

Bettwanzen - Überall dort, wo viele Menschen übernachten. Je mehr Menschen kommen und gehen, desto wahrscheinlicher, daß Befallene darunter sind. Leute wie ich. 

Schon am ersten Morgen in der neugegründeten Wohngemeinschaft erzählte meine Mitbewohnerin, da wären nachts kleine Insekten auf ihr herumgekrabbelt. Auf ihrer Haut wurden die ersten Stiche sichtbar. Die Google-Bildersuche bestätigte ihren Verdacht: Wir hatten Bettwanzen. Anfangs nahm ich die Sache gelassen. Ich war froh zu erfahren, daß die Vermieter die Schädlingsbekämpfung zahlen mußten, denn wir hatten die Wanzen ja nicht mitgebracht. Ich witzelte über unsere kleinen Gäste. Nur aus Rücksicht auf meine stärker betroffene Mitbewohnerin verzichtete ich darauf, eine Seite der Zeit aufzuhängen, mit Bildern verschiedener Parasiten. „Der Feind in meinem Bett“ stand darüber. Ich bewahrte die Seite auf, „für später“. Das kann nicht lang dauern, so was loszuwerden, dachte ich. Das war vor meinen drei Pusteln und den erfolglosen Einsätzen von drei Kammerjägern in unserer Wohnung.

  • Tatsächlich sind Bettwanzen eigentlich harmlos.
  • Sie übertragen keine Krankheiten.
  • Deshalb sei es falsch, sie Schädlinge zu nennen, erklärt mir Arlette Vander Pan, promovierte Biologin und Bettwanzenexpertin beim Umweltbundesamt in Berlin.
  • Richtig heißt es Lästlinge.

„Bettwanzen sind vor allem eine psychische Belastung.“ Albträume, Überwachsamkeit, Angstzustände und soziale Isolierung träten bei Betroffenen auf, lese ich im Bettwanzen-Ratgeber des Amts.

Soziale Isolierung heißt: Vielleicht lieber nicht ins Schwimmbad, denn ist doch klar, daß die Stiche im Winter unmöglich von Mücken stammen.

Es heißt, nach dem Kuß an der Haustür herumzustammeln, „die Bettwanzen sind jetzt auch bei mir...“. Jähes Zurückweichen des Gegenübers. Ob was an der Kleidung war, an den Handtaschen und Büchern, die zwischen unseren Wohnungen hin- und hergewandert sind? Ein Bettwanzenbefall hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Aber wer je Kopfläuse hatte, weiß, wie wenig dieser Trost ausrichtet Heißt es Überwachsamkeit, wenn man die Handyhülle inspiziert, auf der Suche nach millimetergroßen Eiern? Wenn man in Hotels alle Besitztümer ablegt, bevor man in die Nähe des Bettes kommt, Sicherheitsabstand anderthalb Meter? So rät es einer der Schädlingsbekämpfer, die ich während unserer Odyssee kennenlernte. „Ins Bett kommen nur meine Frau und ich. Kein Schlafanzug, kein Handy, kein Buch“, sagt er mit der Selbstgewißheit desjenigen, der mehr gesehen hat als die meisten, während er mit einem Pumpsprüher einen milchigen Chemiecocktail um die Betten verteilt.

Ein Bettwanzenbefall hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. 

Aber wer je Kopfläuse hatte, weiß, wie wenig dieser Trost ausrichtet gegen das Gefühl, aussätzig und ansteckend zu sein. Also habe auch ich mich lange nicht getraut, offen über unsere Bettwanzen zu reden. Habe, natürlich mit reichlichen Sicherheitsvorkehrungen, bei anderen übernachtet, ohne sie zu warnen, weil ich Angst vor Ekel oder Mitleid hatte. Und das ist ein Problem.

Ein einziges Bettwanzenweibchen kann 15 bis 20 Eier in der Woche legen, 500 Eier in ihrem Wanzenleben.

Deshalb ist es wichtig, den Befall früh zu erkennen und zu bekämpfen. „In Europa ist das Bewußtsein für Bettwanzen verlorengegangen“, sagt Erik Schmolz, Laborleiter am Bundesumweltamt. Und noch hat sich nicht herumgesprochen, daß das Problem wieder hier ist. Im Hotelgewerbe tut man viel gegen die Tiere, aber man wahrt die Diskretion.

Kein Hotel wirbt mit kontrollierter Bettwanzenfreiheit.

In den USA sei das anders, meint Schmolz. Von dort und aus Australien bringen die Weltreisenden sie meist mit.

Dort gibt es auch besonders viele resistente Tiere. Organismen können dann Resistenzen bilden, wenn sie mit einem Gift in Berührung kommen und doch überleben. Zum Beispiel, weil das Gift eigentlich gegen einen anderen Schädling gerichtet war. „In den USA wurden bei der Bekämpfung von Schaben nebenbei Bettwanzen resistent gegen Insektenbekämpfungsmittel gemacht,“ sagt Arlette Vander Pan vom Umweltbundesamt. Ein Bettwanzenbefall will mit Fachwissen bekämpft werden.

Heute stehen nur noch drei Typen von Wirkstoffen gegen Wanzen zur Verfügung: Pyrethroide, Carbamate und Pyrrole.


  • Pyrethroide sind sehr schnell effektiv, aber wirken ähnlich wie DDT, das eine Zeit lang gegen alles mögliche Getier verwendet wurde.
  • Und wer gegen DDT resistent ist, dem können auch Pytethroide nichts anhaben.

So ein Bettwanzenbefall will mit Fachwissen bekämpft werden. Zugleich macht er anfällig für Behandlungen, die schnelle Erlösung versprechen. Der erste Kammerjäger schlug in unserer Wohnung eine Hitzebehandlung vor: Wenn man einen Raum auf 50 Grad erwärmt, denaturiert das Eiweiß im Körper der Wanzen. Im Gegensatz zu einer Giftbehandlung bringe das auch resistente Tiere um. Und die Eier.

Für die Heizöfen braucht es einen Starkstromanschluß, den würde man extra legen müssen.

Den Vermietern war das zu teuer. Als nächstes kam eine Truppe breitschultriger Männer in schwarzen Overalls. Mit dem unbekannten Inhalt von Gasflaschen, so groß wie die einer Taucherausrüstung, nebelten sie unsere Zimmer ein. Sie trugen Mundschutz und hatten uns geraten, alles aus den Zimmern zu nehmen, was mit Schleimhäuten in Kontakt kommen könnte.

Nach ihrem Besuch krabbelte es munter weiter.

Der dritte Kammerjäger war der mit dem Sicherheitsabstand im Hotel. Er war ein echter Aufklärer und empört darüber, daß seine Vorgänger nicht einmal einen Zettel dagelassen hatten mit Infos darüber, welche Mittel sie verwendet hatten. Er ließ uns mit einem Behandlungsprotokoll zurück und dem guten Gefühl, dass er wußte, was er tat. Als ich Arlette Vander Pan stolpernd die Namen der Chemikalien vorlese, bestätigt sie den Eindruck: „Er hat verschiedene Wirkstoffe kombiniert, um alle Resistenzen abzudecken. Alles richtig gemacht.“

Daß nach der Behandlung noch lebendige Tiere auftauchten, sei normal – zwei bis drei Behandlungen brauche es fast immer.

Genau hier hat auch der dritte Schädlingsbekämpfer versagt. Denn davon wußten wir nichts und waren dementsprechend entsetzt, als meine Mitbewohnerin zwei Wochen nach der Behandlung schon wieder ein Tier fand. Ich rief ihn an, bat um einen weiteren Termin.

Er hatte offenbar viel zu tun und war skeptisch. Ob ich ein Foto hätte? Meine Mitbewohnerin hatte nicht daran gedacht, die Wanze vor dem Zerquetschen zu fotografieren.

Ich schickte den Lagebericht an unseren Schädlingsbekämpfer. Er hat nie geantwortet.
Vielleicht treffen Schädlingsbekämpfer viele Menschen, die aus Panik überreagieren und sich Symptome und Tiere einbilden. Vielleicht geben sie nicht gerne zu, wenn ihre Prozeduren versagen. Jedenfalls schob man uns auch nach Wochen des Befalls die Beweislast zu: Wir sammelten lebende Tiere, machten Fotos, wurden sogar nach Hautarztdiagnosen gefragt, die die Urheberschaft unserer Bisse prüfen sollten. Ich schickte den Lagebericht an unseren Schädlingsbekämpfer. Er hat nie geantwortet. Wir waren erleichtert, als wir hörten, daß nun doch der erste Mann kommen sollte, der mit den Starkstromöfen. Als all unsre Zimmer auf 60 Grad erhitzt worden waren und wieder abgekühlt, feierten wir die Erlösung mit Wein und Schimmelkäse. Arlette Vander Pan ist weniger begeistert, als ich ihr von der Hitzebehandlung erzähle. „Hat er was abgeklebt?“ Ich verneine und ahne Böses. „Hat er den Raum dichtgemacht, Ritzen, Spalten?“ „Naja, er hat die Tür mit Plastikplanen abgehängt“, sage ich kleinlaut. „Dieser Mann hat offensichtlich einfach ein Heizgerät gekauft und weiß nicht, was er macht.“ Eine Mischung aus Empörung und Resignation in ihrer Stimme.

Sie erklärt, daß es in einem Altbau wie unserem sehr unwahrscheinlich sei, daß Tiere nicht irgendein kühles Plätzchen finden würden, an dem sie die 24 Stunden Heißluft überleben. Zum Beispiel hinter einer Steckdose.

Und wenn eine Wohnung nicht ganz dicht gemacht wird, kann das Ausbleiben der Tiere auch bedeuten, dass sie in den Nachbarn neue Opfer gefunden haben. Ich solle mal nachfragen. Durch die Hitze sei nun außerdem die Langzeitwirkung der Gifte zerstört. Nach dem Gespräch mit Vander Pan muss ich mich unvermittelt kratzen. Eher psychosomatisches Jucken, inzwischen kenne ich den Unterschied. Rote Punkte hatte ich seit der letzten Hitzebehandlung nicht mehr. Aber den witzigen Parasitenartikel aus der Zeit, den habe ich immer noch nicht aufgehängt.

Dienstag, 28. Mai 2019

GFM Rimpler geht davon aus, daß mit der Übernahme der Amtsgeschäfte in der Schweizer Enklave Büsingen der Bürgermeister Markus Möll das Neutralitätsgebot als Parteiloser beachtet. Es gilt das BRD Parteienverbot in Büsingen am Hochrhein

.02.2013, 00:00 UHR | SÜDKURIER / MATTHIAS BIEHLER ÜBERSICHT | DRUCKEN
CDU streckt sacht die Fühler aus
Union in Gottmadingen bestätigt Klaus Möll als Vorsitzenden und prüft Zusammenschluss mit Gailinger Parteifreunden.

Offiziell in sein Amt gewählt wurde bei der jüngsten Mitgliederversammlung der CDU in Gottmadingen Klaus Möll als neuer Vorsitzender. Nach dem Rücktritt von Max Porzig hat er das Amt zunächst kommissarisch übernommen. Gemeinsam mit Klaus Sauter als Stellvertreter will er nun die Union zu neuen Ufern führen. „Klaus und Klaus, da wird das Schiff gut starten“, gratulierte der Bundestagsabgeordnete und CDU-Bezirksvorsitzende Andreas Jung.
Die neuen Ufer nannte Möll gleich ausdrücklich: Sie liegen am Hochrhein hinter dem Rauenberg. Die Gailinger CDU habe vorgefühlt, ob eine Fusion mit Gottmadingen denkbar sei. Dies böte die Gelegenheit, die Partei im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft zusammenzuführen, da die Büsinger CDU längst zu Gailingen zählt. „Sollen wir das Gesprächsangebot annehmen“, wollte Möll von den Gottmadinger Mitgliedern wissen – und die gaben grünes Licht für Verhandlungen. Nach Abschluss will Möll wieder informieren, ob die Bedingungen passen.
CDU-Fraktionssprecher Daniel Binder verteidigte die Position der Union im Rat, sich für das Höhenfreibad stark zu machen: „Wir brauchen einen gleichwertigen Ersatz.“

Der Dank der CDU ging auch an Max Porzig. „Sie haben Schwung in die Partei gebracht“, lobte der Landtagsabgeordnete Wolfgang Reuther. Porzig habe viel bewegt, für manchen vielleicht zu viel. Die Bedeutung gutnachbarschaftlicher Beziehungen zur Schweiz, trotz Fluglärmstreit, Endlager-Diskussion und Steuerflucht, beschwor Jung im grenznahen Gottmadingen, bevor es galt, langjährige Mitglieder zu ehren. Neben Hansjörg Ruede, der als einziger persönlich kommen konnte, um sich die Urkunde mit Merkel-Autogramm abzuholen, sind Sophie Buchholz, Otto Binder und Karl Keller seit 40 Jahren Parteimitglied.

Im Vorstand sind weiter Schriftführer Andreas Sigrist, Kassierer Gerhard Eisenmann, sowie die Beisitzer Birgit Wessel, Burkhard Raff, Jens Kulossa und Cedric Baur.

Montag, 27. Mai 2019

Überleben in der Krise geht nicht über Krisenvorsorge mit Panikstimmung. Verlassen Sie das Konzept des Bundeslachgeschichtendienstes

Wie im richtigen Leben

Testen Sie das wilde Leben, ziehen Sie einfach in den Wald! 

Eine Familie zieht in den Wald. Interview mit Andrea Hejlskov

In ihrem Buch WIR HIER  DRAUSSEN berichtet Andrea Hejlskov vom Aussteigen. Aus der Gesellschaft, aus dem täglichen Druck, aus den Zwängen des Konsums, aber auch aus der kaum mehr vorhandenen Kommunikation mit ihrem Mann und ihren vier Kindern. Gemeinsam beschließen sie, alles zu verkaufen und zu verschenken und in eine Hütte im schwedischen Wald zu ziehen - ohne Heizung, ohne Wasseranschluß, ohne Strom. Wie es der Familie in ihrem ersten Jahr im Wald ergangen ist, erzählt sie in ihrem Buch. Wir haben mit ihr ein Gespräch über die Hintergründe geführt:Andrea, ihr habt in Dänemark ein „normales“ Familienleben geführt, wart beide berufstätig. Warum wurde dieses Leben für Euch unlebbar?


Andrea: Da gab es vor allem zwei Dinge.
1. Ich arbeitete damals als Kinderpsychologin bei der Gemeinde. In meinem Versuch, Kindern zu helfen, wurde mir immer bewusster, dass viele ihrer vermeintlich individuellen Probleme eigentlich eher in unserer Kultur begründet waren. Ich hatte immer das Gefühl, ihnen nie wirklich helfen zu können – und das hat mir das Herz gebrochen. Es war auch ein sehr anstrengender Job: Ich war immer in Eile und hatte dennoch nie genug Zeit und auch nie genug Geld. Ich hatte immer das Gefühl, allem nur hinterherzurennen, nie war es genug. Doch im Grunde war nicht der Stress das Problem, es lag viel tiefer: Als ich jung war, wollte ich etwas verändern in der Welt, ich wollte, dass mein Leben Bedeutung haben sollte – doch irgendwie war ich unbemerkt und ungewollt ein Teil der allgemeinen Maschinerie geworden. Mein Leben war mir einfach passiert. Ich hatte mir das alles so nie bewusst ausgesucht.

Als mein Mann Jeppe dann eines Tages sagt: „Was wäre, wenn es gar nicht an uns liegt? Wenn mit uns gar nichts falsch ist? Wenn es in Wahrheit das ganze Umfeld ist, unsere Kultur, die Struktur? Vielleicht sind wir ja einfach gute Menschen? Vielleicht ist alles gar nicht unsere Schuld?“ Diese Frage hat bei uns alles auf den Kopf gestellt. Und auf eine bestimme Art und Weise hat sie uns auch befreit, hat uns erlaubt, ganz neu zu denken.

Human Rewilding

2. Familie war mir immer sehr wichtig. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass wir eine richtige „Kernfamilie“ sind, wir kamen uns eher vor wie Satelliten. Ich kannte meine Kinder nicht so gut, wie ich das gerne gehabt hätte. Mir wurde bewußt, daß meine größeren Kinder schon bald ausziehen würden und ich fragte mich, ob ich wirklich mein Bestes gegeben hatte, ob ich die Art von Mutter gewesen war, die ich sein wollte oder ob ich nur die Werte und Regeln der Gesellschaft befolgt hatte. Es war eine sehr problematische Zeit für mich, sie warf einige schwierige Fragen auf. Die Antwort war: Nein, ich war nicht die Mutter gewesen, die ich mir vorgestellt hatte. Und nein, ich hatte nichts bewegt in der Welt. Ich arbeitete so hart – und hatte dennoch das Gefühl, dass das alles nichts bedeutete. Es war also eine richtige Existenzkrise.
Ihr seid Teil einer Bewegung, die sich „Human Rewilding“ nennt. Worum geht es?

Andrea: Unsere Gesellschaft hat nicht nur den größten Teil des Planeten erobert, sondern auch den größten Teil unseres menschlichen Emotionslebens. In unserer Kultur gibt es nicht mehr viel „Wildes“, das noch toleriert wird. Wut, Ekstase, Tränen, unkontrollierbare Emotionen – wir versuchen immer alles zu kontrollieren, alles vorherzusagen, zu managen.

Aber die Natur ist doch wild, das Leben ist wild, und beim rewilding geht es darum, sich mit diesen grundlegend menschlichen Emotionen wieder zu verknüpfen. Es geht bei diesem Lebensstil also darum, einen Raum zu bieten für alles Nichtkonforme, es nicht zu kontrollieren, zu managen, auszubeuten, sondern seine Existenz einfach zuzulassen. In dieser Hinsicht kann man etwa Stress auch mit einer Monokultur in der Landwirtschaft vergleichen – dort werden die Felder auch unter Stress gesetzt, sie werden mit Chemikalien behandelt in dem Versuch, ihnen immer mehr und mehr und mehr abzuringen. Das gleiche machen wir mit unserem Verstand: Wir erwarten von uns Unmögliches (eine Frau muss etwa eine gute Mutter sein, Karriere machen, einen schönen Körper haben, produktiv sein, hübsch, gut organisiert und so weiter).

Und auch bei uns setzen wir Chemikalien ein, um unsere Produktivität zu steigern, immer mehr und mehr performen zu können. Beim rewilding geht es darum, wieder zu einer natürlicheren Sichtweise zurückzufinden. Den Kindern erlauben, im Dreck zu spielen und auf Bäume zu klettern, auch wenn es gefährlich ist. Es geht darum, nackt im Regen zu tanzen und sich nicht um Äußerlichkeiten zu kümmern. Und es geht darum, am Feuer zu sitzen und Zeit zu schaffen für die Art von Konversation, die sich nur entfalten kann, wenn man eben Zeit hat.Ihr lebt inzwischen nicht mehr in dem ursprünglichen Holzhaus, um das es im Buch geht, aber noch immer im Wald. Wie sieht euer Leben da jetzt aus?

Andrea: Wir haben sechs Jahre in der Wildnis gelebt, haben zwei Holzhütten gebaut und dabei viel dazu gelernt. Wir haben unseren Traum quasi immer mehr verfeinert und wurden uns mehr und mehr bewusst, welche Bedürfnisse und Wünsche wir wirklich hatten (im Gegensatz zu dem, was wir uns vorher nur vorgestellt hatten). Aber nach sechs Jahren entschieden wir uns, in einen Wald weiter südlich zu ziehen, näher an unsere Heimat Dänemark heran, wo das Klima milder ist. Ein Grund für den Umzug war auch, dass dieser Selbstversorger-Lebensstil hier leichter umzusetzen ist, Essen zu sammeln und so weiter. Aber wir leben immer noch off the grid (also ohne Stromanschluss oder fließendes Wasser, allerdings haben wir Solarzellen). Wir haben kein Bad, keinen Kühlschrank oder andere moderne Geräte. Unser Wasser kommt aus einem Brunnen, es steht immer noch in einem Eimer auf dem Küchentisch, unser Essen kochen wir auf dem Holzofen, wir haben eine Komposttoilette und das Essen lagert im Lagerraum.

Der Lebensstil ist also derselbe geblieben – aber wir sind umgezogen. Weil wir, indem wir uns selbst und unsere Grenzen ausgetestet haben, gemerkt haben, dass wir 1. ein freundlicheres Klima brauchten, 2. für unsere älteren Kinder, die inzwischen ausgezogen sind, erreichbar sein wollten, wir wollten einfach, dass sie uns besuchen können und 3. weil wir am alten Ort unglaublich viel Besuch von Menschen bekommen haben, die unser Buch gelesen haben und so leben wollten wie wir. Manche von ihnen haben sich sogar in unserem Wald angesiedelt, aber wir hatten keine Lust, zu einer Art Anführer oder Gurus zu werden – wir wollen einfach in Ruhe dieses Leben führen und darüber dann sprechen, wenn wir es wollen.

Natürlich ist unser Leben jetzt etwas luxuriöser geworden, wir haben ein größeres Haus (das wir auch nicht selbst gebaut haben, sondern lediglich ein altes Haus wiederhergestellt), es liegt näher an der Zivilisation und dank des milderen Klimas fühlt sich hier vieles einfacher an. Immerhin leben wir nicht mehr in einem Tipi im Regen. Aber die Lebensweise ist genau wie zuvor. Und wir wollen daran auch nichts ändern. Das haben wir uns bewusst so ausgesucht. Wir haben keine normalen Jobs, kein normales Einkommen, wir haben kein Geld oder besonders viel Besitz (man könnte sagen, wir haben ihn auf das Notwendigste reduziert), aber wir haben jede Menge Zeit und unsere Freiheit. Das würden wir nie wieder eintauschen wollen.Wie hat sich euer Verhältnis zu Familie, Natur, Zeit, Konsum durch das Leben im Wald verändert?

Andrea: Wir sind humorvoller und emotionaler geworden. Emotionen sind hier jederzeit erlaubt, denn wir müssen uns nicht an Arbeitspläne oder Produktivitätsvorgaben halten. Und lustiger ist es, weil wir fast alles auf eine langsame, anstrengende und dämliche Weise machten, als wir anfingen. Das ging nicht anders. Wir mussten herumexperimentieren und alles versuchen. Wir haben soooo viele Sachen so unglaublich falsch gemacht, und dabei so unendlich viel gelernt. Aber es war eben auch sehr anstrengend, wir mussten ja alles selbst ausprobieren, da uns niemand gesagt hat, was wir tun sollten und wie. Ich glaube, wir sind also auch viel besser im Lösen von Problemen geworden. Wenn was Blödes passiert, kriegen wir es wieder hin. Wir sind jetzt die, die die Dinge wieder hinkriegen. Wir denken darüber auch nicht lange nach – wenn was kaputt ist, reparieren wir es oder leben ohne es.

Wir sind sehr pragmatisch geworden. Ich glaube, am Anfang waren wir noch sehr romantisch, wir hatten all diese Träume und Vorstellungen, wie es wohl sein würde, in der Wildnis zu leben. Inzwischen sind wir da viel pragmatischer. Ich bin nicht hier, um irgendwelche Fantasien von einem authentischen Leben zu erfüllen. Ich bin hier, weil ich frei über meine Zeit bestimmen möchte und über meine Emotionen, über mein Leben. Ich will roh und wild sein, genau wie die Natur.

Mehr zu Andrea Hejlskov:

www.mairisch.de/programm/andrea-hejlskov-wir-hier-draussen

www.andreahejlskov.com

www.instagram.com/andreahejlskov

Sonntag, 26. Mai 2019

Ausstieg aus der Versorgung mit PseudoBioProdukten (Herkunft Israel)

Miete einfach einen eigenen Biogarten. Dieser ist meist fertig vorbereitet.

Das bedeutet, der Boden ist bereits bestellt mit dem  und üblichen Gemüse plus Kräuter.
Das einzige, was jetzt in der Vegetationsperiode zu tun ist: hegen und pflegen. Also wässern, Unkraut beseitigen. Und abwarten bis zur Ernte.
Die Parzellen haben meist 45 Quadratmeter, was erfahrungsgemäß ausreicht zur Versorgung einer Familie.
Wer nämlich bei ALDI und REWE Biogemüse kauft sollte immer auf die Angaben von dem Herkunftsland achten.

Seit einigen Jahren ist das bei Bioprodukten gerne ausschließlich Israel.

Doch wer überprüft eigentlich die Einhaltung der Vorgaben? Wie soll das rechtextrem kleine Land im besetzten Palästina ganz Europa mit Bioprodukten versorgen?

Anbieter 

Ackerhelden
Meine Ernte
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Karl Heinrich Marx kann als Begründer des Minimalismus gelten. Sein Essay Zur Judenfrage sagt das aus

Karl Heinrich Marx kann als Begründer des Minimalismus gelten. Sein Essay Zur Judenfrage - veröffentlicht in den Marx-Engels-Werken - sagt das aus

Wir versuchen, die theologische Fassung der Frage zu brechen.
Die Frage nach der Emanzipationsfähigkeit des Juden verwandelt sich uns in die Frage, welches besondre gesellschaftliche Element zu überwinden sei, um das Judentum aufzuheben? Denn die Emanzipationsfähigkeit des heutigen Juden ist das Verhältnis des Judentums zur Emanzipation der heutigen Welt. Dies Verhältnis ergibt sich notwendig aus der besondern Stellung des Judentums in der heutigen geknechteten Welt.
Betrachten wir den wirklichen weltlichen Juden, nicht den Sabbatsjuden, wie Bauer es tut, sondern den Alltagsjuden. Suchen wir das Geheimnis des Juden nicht in seiner Religion, sondern suchen wir das Geheimnis der Religion im wirklichen Juden.

Welches ist der weltliche Grund des Judentums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld. 

Nun wohl! Die Emanzipation vom Schacher und vom Geld, also vom praktischen, realen Judentum wäre die Selbstemanzipation unsrer Zeit.

Eine Organisation der Gesellschaft, welche die Voraussetzungen des Schachers, also die Möglichkeit des Schachers aufhöbe, hätte den Juden unmöglich gemacht.

Sein religiöses Bewußtsein wurde wie ein fader Dunst in der wirklichen Lebensluft der Gesellschaft sich auflösen. Andrerseits: wenn der Jude dies sein praktisches Wesen als nichtig erkennt und an seiner Aufhebung arbeitet, arbeitet er aus seiner bisherigen Entwicklung heraus, an der menschlichen Emanzipation schlechthin und kehrt sich gegen den höchsten praktischen Ausdruck der menschlichen Selbstentfremdung. Wir erkennen also im Judentun ein allgemeines gegenwärtiges antisoziales Element, welches durch die geschichtliche Entwicklung, an welcher die |373| Juden in dieser schlechten Beziehung eifrig mitgearbeitet, auf seine jetzige Höhe getrieben wurde, auf eine Höhe, auf welcher es sich notwendig auflösen muß.

Die Judenemanzipation in ihrer letzten Bedeutung ist die Emanzipation der Menschheit vom Judentum. Der Jude hat sich bereits auf jüdische Weise emanzipiert.